Die kalte Jahreszeit bricht an und was gibt es schöneres, als sich vor dem Kamin zu kuscheln mit einer guten Tasse Tee und Gebäck und schon mal für Weihnachten dicke Wollsocken zu stricken?!

Okay, im Stricken bin ich lausig, aber nicht im Häkeln, Weben und Filzen. Und das sind mindestens genauso gute Varianten aus der Wolle unserer Tiere etwas Warmes zu zaubern.

Dass ich auf unseren Hof Gemüse und Obst anpflanze wissen ja schon die meisten von euch, aber dass ich auch eine Leidenschaft Naturfasern habe ist den wenigsten bekannt.

In diesem Artikel geht es an die Basis. Vom Schafe scheren und Hundewolle kämmen, bis hin zum Waschen und Verarbeiten der Wolle.

Begleitet mich doch in diesem Artikel in die Welt der Textilienproduktion und seht, dass es zwar Zeit aufwendig, aber es wert ist, sich seine Kleidung und die seiner Familie vom Grund auf selbst zu kreieren.

Der Grund meiner Motivation

Kleidung ist ein heikles Thema bei mir. Ich habe jahrelang in der Modebranche gearbeitet und die verschiedensten Materialien und Schnitte kennengelernt. Durch meine Mutter, die vom Beruf gelehrte Textil- und Modeschneiderin ist, bekam ich schon früh den Anreiz mich an Handarbeiten auszuprobieren. Das Häkeln lernte ich mit 6 Jahren und im Urlaub war Wolle und Häkelnadel immer mit im Gepäck.

Seitdem wir hier draußen wohnen lege ich großen Wert auf funktionelle Qualitätskleidung.

Okay, dieser Begriff kann in der Modewelt viel bedeuten. Aber für mich bedeutet er, dass meine Kleidung aus Naturmaterialien bestehen soll. Denn Naturmaterialen besitzen Eigenschaften, die Materialien auf Plastikbasis blass aussehen lassen.

Polyacryl, Polyester, Polyamid, Viskose andere Chemiefasern, haben die unangenehme Eigenschaft Duftstoffe zu speichern (schon mal in einen Plastikbecher aus der Küche reingerochen?). Sie sind zwar durch ihre Verarbeitung sehr Atmungsaktiv und als Sportkleidung klasse, aber als normale Alltagskleidung versuche ich sie zu meiden. Ich habe immer im Kopf, dass ich Plastikflaschen tragen würde.

Gerade in der Winterzeit sehe ich viele gefütterte Daunenjacken mit Polyesterüberzug. Ich frage mich dann immer warum Gänsedaunen so warmhalten sollen? An frostigen Tagen ist meinen Gänsen definitiv auch kalt. Sie stehen von einem Bein zum anderen und kuscheln sich in einer Gruppe zusammen, damit sie keinen großen Wärmeverlust erleiden. Natürlich haben es Gänse wärmer als ihre geflügelten Freunde, trotzdem kommen Daunen meist aus riesigen Schlachtbetrieben und dafür müssen die Tiere sterben.

Meine Schafe dagegen lieben die Winterzeit. Sie liegen zufrieden im Gras und kauen im Rhythmus. Ihre Wolle hält sie richtig warm weit unter -20 Grad.

Wenn eine Jacke oder meine Schuhe mich bei -20 und noch tieferen Temperaturen warmhalten, sind sie für mich funktionelle Qualitätskleidung, denn hier draußen muss man bei jedem Wetter raus können.

Genauso wie Hanf- und Leinenstoffe mich im Sommer nicht schwitzen lassen und Baumwollstoff der perfekte Stoff für die Übergangstage ist.

Wolle ist nicht nur wärmend, sondern auch schmutz-und wasserabweisend. Ich spreche hier von 100% Wolle, keine Mix-Wollstoffe oder sonstige chemischen, eingearbeiteten Fasern, die die Produktionskosten niedrig halten sollen.

Von einer richtigen Wollwalk-Jacke lässt sich der Schmutz einfach abklopfen. Das weiß jede Öko-Mama. 😉

Das ist der Grund warum ich mir Tage, wenn nicht sogar Wochen Zeit nehme Wolle zu verarbeiten. Ich habe ja keine Eile und kann mir den Wollberg immer dann vornehmen, wenn ich in der Stimmung dafür bin.

Aber nicht nur meine Schafe geben mir jährlich kiloweise Wolle, sondern auch unser 70 Kilo schwerer Hof-Hund Asgard.

Nein, ihn schere ich nicht! Und nein, die gewaschene Wolle riecht nicht nach Hund!

Ich kämme seine Winter-und Sommerwolle regelmäßig aus. Es ist unglaublich wie viel da abfällt und es ist viel zu schade es wegzuschmeißen. Die Textur ähnelt doch sehr der Wolle des Angora-Kaninchens. Unser Hund gibt uns damit fast so viel Wolle, wie ein Schaf.

Dazu muss ich hier erwähnen, dass es auch bei der Schafwolle auf die Rasse ankommt. Hochgezüchtete Wollrassen verlieren ihre Wolle nicht selbständig. Die Wolle verklebt und bietet den besten Unterschlupf für Parasiten und Ungeziefer. Diese Mitbewohner fressen sich bis in die Haut rein und können bei Nichtbehandlung zum Tode führen.

Gerade das Merino-Wollschaf besitzt übergroße Hautlappen, wodurch noch mehr Wolle wachsen kann. In diesen Hautlappen setzen sich die Parasiten hinein. In Australien, dem Haupt-Wolllieferanten der Welt, wird hier den Lämmern ohne Betäubung der Oberschwanzlappen abgeschnitten, damit sich eine glatte Narbe bilden kann, die es unmöglich macht für Parasiten sich einzunisten. Diese Art der Prozedur nennt man Mulesing.

In Australien werden die Schafe im Freiland gehalten auf 100en von Hektaren. Das macht eine regelmäßige Überwachung der Hautfalten unmöglich. Tierschutzverbände fordern das Mulesing zu stoppen. Bieten aber kaum eine Alternative zur Nachfrage von Wolle, außer auf Erdöl-Basis hergestellte Textilien.

Gezüchtete Hochleistungsrassen bringen viele Probleme mit sich, die mit unnötigen und unmenschlichen Handeln gelöst werden. Eine Umstellung auf alte Rassen, die nicht nur robust und unproblematisch, sondern auch vom Aussterben bedroht sind, wäre meines Denkens eine akzeptablere Alternative.

Sorry, dass ich so abgeschweift bin, aber es lag mir am Herzen das erwähnt zu haben, denn viele machen sich über ihre Kleidung kaum Gedanken.

Natürlich sollst du keinesfalls deine Kleidung nun in die Altkleiderspende geben, aber vielleicht denkst du beim nächsten Kleiderkauf an meine Worte.

Jetzt geht’s aber los mit dem praktischen Teil.

Gleich zu Anfang muss ich erwähnen, dass meine Schafe sich nicht freiwillig und in Reihe und Glied aufstellen, um geschert zu werden.

Für die Tiere ist es schon ein Stressfaktor, den ich aber so niedrig wie möglich halte. Mit Hilfe von dem leckersten Futter (ist charakterabhängig vom Tier), ruhiger Stimmung und auch leises Singen kann man seine Tiere so beruhigen, dass sie nicht bei jeder Bewegung und Drehung versuchen sich los zu reißen.

Halte einen großen Futtereimer, Schere, Müllsack oder eine andere Unterlage, sowie Klauenschere (falls die Hufe auch gleich gestutzt werden sollten) bereit und bleib so normal wie nur möglich.

Deine Tiere spüren deine veränderte Stimmung sofort und werden misstrauisch.

Beim Fangen, hat jeder Schäfer seine eigene Methode und das ist dann auch noch vom Schaf abhängig. Meine geliebte kleine Ingrid (Ja, alle unsere Tiere haben auch Namen) hebe ich einfach vom Boden. Sie ist klein, leicht und zutraulich.

Beim Schafbock sieht das schon anders aus. Ihn muss man überlisten und in einer Ecke einfangen. Dass er mit seinen Hörnern gefährlich werden kann muss ich wohl nicht erwähnen…

Unsere Skudden verlieren ihre Wolle nach Saison.

Du wirst dir schon die ersten Gedanken machen, wenn die Temperatur ansteigt und deine Tiere unter der Hitze am Tag leiden. Beachte aber auch die Nachttemperatur. Ist sie noch zu niedrig solltest du keinesfalls scheren, das könnte eine Erkältung mit im schlimmsten Fall Durchfall verursachen (3 Tage Durchfall können tödlich bei Schafen verlaufen). Wenn du viele Wollfetzen herumliegen siehst, weißt du es ist Zeit für’s scheren.

Ihre Lammwolle kann man problemlos auskämmen, ohne dass man eine Schere benutzen müsste. Die Wolle fällt einfach ab.

Wenn sie älter werden produzieren sie viel Lanolin. Das ist das Wollfett, welches saubergefiltert die beste Wundcreme oder der beste Lippenbalsam, der Welt wird.

Leider kann es das Fell auch ordentlich verkleben, so dass man die Wolle vorsichtig abschneiden muss.

Scheren muss gelernt sein. Lass lieber mehr Wolle stehen, so gehst du Nummer sicher, dass du deine Baby’s nicht verletzt.

Du brauchst kein spezielles Schermesser. Schon gar nicht, wenn du nicht mit dem Umgang des Schermessers gewöhnt bist. Eine normale Schere reicht völlig aus, wenn du dich damit sicher fühlst.

Bedenke, dass du das Schaf festhalten und gleichzeitig scheren musst. Das erfordert Multitasking! Lass dir am Anfang unbedingt helfen.

Ist dein Schaf geschert, packe die Wolle auf die Unterlage oder in den Müllsack, damit sie nicht noch mehr verschmutzt wird.

Herzlichen Glückwunsch der erste Schritt ist getan.

Weiter geht es zum Waschen

Sobald du dich erholt hast und die Lust verspürst aus der Wolle etwas zu machen, nimm dir den Sack und gehe am besten an einem sonnigen und warmen Tag nach draußen. Jetzt geht es ans Waschen deiner Wolle. Es wird nass und dreckig werden, deshalb rate ich dir es nicht im Haus zu tun.

Ich habe eine Feuerstelle im Hof und da stelle ich meinen Großen Kessel auf. Der abgesehen vom Wolle waschen, auch für Eintöpfe an kühlen oder für Glühwein an frostigen Tagen einfach der Hammer ist.

Ich wasche meine Wolle mit Regenwasser.

Das ist nicht nur energiesparend für unsere Wasserpumpe (Wir haben eine Brunnenversorgung), sondern für dich wassersparend und schonend für die Wolle, falls du am lokalen Wassernetz angeschlossen bist.

Ich mache das Wasser im Kessel warm und packe die Wolle darein (Wie du das kostbare Lanolin aus dem Wasser auffängst schreibe ich in einem kommenden Artikel). Die Wolle befreie ich vorher von Blättern oder Tannennadeln, aber nur das gröbste. Du wirst sehen wie dunkel sich das Wasser verfärbt.

Das Schmutzwasser sammle ich wieder in der Regentonne, denn abgekühlt ist es zum Bewässern der Pflanzen immer noch nutzbar.

Neues Wasser aufgießen und aufheizen. Gegebenenfalls die Wolle nochmal waschen oder neue Wolle in den Kessel geben. Das liegt daran mit welchen Ergebnis du zufrieden bist. Zum Trocknen hänge ich die Wolle über die Wäscheleine oder auf den Wäscheständer in die Sonne.

Ich wasche meine gesamte Wolle an einem Tag. Das dauert zwar, aber ich bin einfach froh, wenn die Arbeit erledigt ist und ich bald mit dem kardieren anfangen kann.

Falls du dich jetzt fragst, warum die Wolle immer noch so filzig und dreckig wirkt kann ich dich beruhigen, denn mit dem nächsten Schritt erhältst du die Qualität, (nein, eigentlich eine viel bessere) die du bei gekaufter Wolle gewohnt bist.

Das Kardieren oder Kämmen der Wolle zur Perfektion

Das Kardieren der Wolle ist der Schritt, der deine Wolle aus dem Chaos in die Ordnung bringt.

Da ich ein Wollfreak bin habe ich mir Karden gekauft und auch eine Kardiermaschine steht ganz oben auf meinem Wunschzettel.

Kostenloser Tipp:
Falls du dich nur mal ausprobieren magst kannst du ein paar lange Nägel in einen Holzblock Hämmern, den du in einem Schraubstock am Tisch einspannst. Die Nägel sollten lang und durch den Holzblock gehen, so dass er aussieht wie ein Kamm oder eine Bürste.

Die Wolle zupfst du etwas auseinander, (dabei wird schon viel Dreck herausfallen), dann kämmst du die gezupfte Wolle mit Hilfe der Karden oder ziehst sie über deinen Holz-Nagelblock. Jetzt kommt noch viel mehr Sand und Schmutz heraus. Kämme deine Wolle zu einem glatten Kammzug und verfahre so mit der restlichen Wolle.

Es ist zwar ein langwieriger Prozess, aber auch Pflanzen wachsen nicht von heute auf morgen. Mach dir einen Tee und kämme weiter. Das Endergebnis wird sich lohnen.

Findest du noch ein paar kleine Unreinheiten kannst du sie nun leicht mit den Fingern aussortieren.

Nun hältst du die perfekte Wolle in den Händen. Selber geschoren, gewaschen und gekämmt. Das tut unheimlich gut, oder? Es beflügelt einen richtig.

Mit der sauberen Wolle stehen dir nun alle Möglichkeiten offen.

Du könntest sie gleich zum Filzen benutzen und dir etwas wärmendes und einzigartiges daraus erschaffen oder du gehst noch einen Schritt weiter und verspinnst deine Wolle zu Garn.

Das Verspinnen der Wolle

Auf Ebay Kleinanzeigen habe ich mein altes Spinnrad gekauft. Ich habe im Internet recherchiert, wie es funktioniert und vor Ort getestet. Die meisten Spinnräder dort sind Dachbodenfunde und die Besitzer haben meistens keine Ahnung, wie und ob sie funktionieren. Also aufgepasst und informiert!

Ein neues Spinnrad weckt zwar auch meine Begierde, aber der Preis ist einfach so immens hoch. So lange es noch funktioniert bleibe ich bei meinem alten Spinnrad. Neben dem Spinnrad habe ich noch mehrere kleiner Handspindeln, die sich für unterwegs gut eignen.

Wenn du die Wolle zwischen deinen Fingern zwirbelst und am Ende des Fadens etwas neue Wolle aufzwirbelst kannst du somit einen endlosen Faden erzeugen. Das ist das ganze Geheimnis des Spinnens.

Es gibt auf Youtube wirkliche tolle und lehreiche Videos, wie du am Spinnrad oder mit der Handspindel dein Garn erzeugst. Jedes Spinnrad ist etwas anders, hat aber im Grunde dieselben Eigenschaften, das gleiche mit der Handspindel. Beachte nur, dass du immer in der richtigen Richtung spinnst. Am Spinnrad, wie auch im echten Leben.

Meine Anfänge einen gleichmäßigen Faden zu erzeugen ließen mich fast verzweifeln.

Alles war mal dick, mal dünn und sehr oft knäulig. Heute verspinne ich manchmal mit Absicht unregelmäßig dicke Garne, denn so erhält man eine spannende Textur beim Häkeln oder Stricken. Einen gleichmäßigen Faden zu spinnen hast du mit etwas Übung bald raus.

Wenn du einen Faden zu Ende gesponnen hast, dann Spinne einen weiteren Faden. Für mehr Stabilität solltest du beide Fäden zu einem Garn verzwirbeln. Dadurch nimmt die Dicke des Garns zu und du wirst dich nicht ärgern, dass dir beim Stricken, Häkeln oder Weben das Garn reist.

Vertraue mir, es ist besser so.

Besonders pure Hundewolle ist sehr dünn und benötigt diese Stabilität.

Manchen wickeln das fertige Garn einfach so zu einem Knäuel und stricken oder häkeln sofort los.

Profis wickeln ihre Wolle jedoch auf einer Kreuzhaspel auf. Dadurch bleibt deine Wolle in Form und verdreht sich nicht so leicht. Das Häkeln, Stricken und vor allem das Weben wird durch diesen Extraaufwand wesentlich leichter.

Du könntest dein Garn in den wunderschönen Naturtönen deiner Tiere belassen oder mit Hilfe von Pflanzenteilen deinem Garn einen neuen Look geben. Verbinde hierfür einfach das Entspannungsbad mit dem Färbeprozesse.

Zwiebelschalen, Brombeeren, Kurkuma, Holunder, Walnussblätter und noch viele weitere natürliche Färbehelfer geben dir die Möglichkeit jegliche Farben des Regenbogens zu kreieren.

Auf meiner Pinterest Pinnwand gebe ich dir ein paar Anregungen. Klicke hier .

Für das Entspannungsbad bindest du das Garn in Abschnitte zusammen während es auf der Haspel aufgewickelt ist und wickelst die Wolle danach wieder ab. Dann tauchst du die Wolle in ein Wasserbad. Zuerst kalt, dann langsam erhitzen bis das Wasser heiß wird und zum Schluss die Wolle im Wasserbad abkühlen lassen.

Bitte nicht umrühren, denn das kann dazu führen, dass dein Wollgarn verfilzt. An dieses Experiment kannst du dich wagen, wenn du schon einmal normales Garn erzeugt hast, denn der Effekt kann auch sehr interessant wirken. Vorsichtig auswringen und auf dem Wäscheständer trocknen lassen.

Ist dein Garn trocken bist du an dein Ziel gelangt.

Hier nochmal eine Auflistung der einzelnen Schritte:

1. Schafe scheren

2. Wolle waschen und Lufttrocknen

3. Wolle kämmen

4. Wolle Filzen oder

4.1 Verspinnen zum Faden

4.2 Zwei Fäden zu einem Garn verzwirnen

4.3 Garn auf Kreuzhaspel wickeln und abbinden

4.4 Entspannungs- oder Färbebad geben und Lufttrocknen

4.5 Zum Knäuel aufwickeln

5. Stricken, Häkeln oder Weben

Die Arbeitsschritte und die Fülle der Informationen werden dich gerade sicher erschlagen. Aber wenn, du den ganzen Prozess einmal durch hast, bekommst du sofort ein Gefühl dafür. Alles erscheint nur am Anfang groß. Beginne einfach dann kannst du nicht mehr zurück.

Und mach dir nicht so viele Gedanken, dass du etwas falsch machen könntest. Kein Fehler ist unwiderruflich! Zur Not gehst du zum Kämmen der Wolle zurück und beginnst von vorn.

Für mich ist dieser ganze Aufwand und meine Zeit vollkommen wert:

Schon alleine, wenn ich das Endergebnis in den Händen halte und ich mir vollkommen bewusst bin, was es benötigt um meine Kleidung selber herzustellen. Vom Scheren bis zum fertigen Produkt, jeder Arbeitsschritt, mein Arbeitsschritt war, der mir noch mehr Sicherheit und Selbstvertrauen durch diesen Lernprozess gegeben hat, wird das Kleidungsstück enorm kostbar. Nicht nur, weil ich es war, die es gefertigt hat, sondern auch weil ich wunderschöne Erinnerungen an meine Tiere dadurch verbinde.

Und Spinnst du auch schon oder wäre dir das zu umständlich? Was wäre dir wichtig bei deiner Kleidung? Ich freue mich über Dein Kommentar!

Fotos Copyright Biotopica Farm © 2016

14 Antworten

  1. Angefangen zum Spinnen habe ich, als Therapie, wegen einem schweren Motorrad Unfall. Und spinne nun seit 12 Jahren. Es hat mich einfach nicht mehr losgelassen!
    Ich arbeite seit ein paar Jahren auch fast nur mehr mit Heimischer Wolle, direkt vom Bauern. Wasche sie selber, färbe mit Pflanzen, kardiere und spinne, dann strick ich auch, oder vielleicht schaffe ich es auch endlich sie zu verweben (der Webstuhl wartet schon seit Jahren auf mich).
    Für mich ist das Spinnen Entspannung, es hilft mir, stress oder schlimme Ereignisse, leichter zu ertragen. Und ich liebe es, aus meiner „eigenen“ Wolle ein Kleidungsstück herzustellen, es ist was so tolles, es lässt sich nicht beschreiben. Wolle die du selber herstellst, also alles selber gemacht hat, hat seinen eigenen Charakter.
    Das ist meine kleine Geschichte zum Thema Spinnen!
    liebe Grüße
    Trixi

    1. Hallo Trixi, wow vielen Dank, dass du deine Geschichte mit uns teilst. 12 Jahre sind eine lange Zeit. ich hoffe mein Artikel kommt dir da nicht zu stümperhaft vor. Ich bin im Spinnen ja noch pure Anfängerin, aber ich liebe es auch. Es entspannt mich unheimlich. Alles Liebe Nicole

  2. Ich liebe Garn das selbst gesponnen und gefärbt ist. Damit fange ich aber nicht auch noch an. Im Sommer sammel ich Wildobst und koche ein ,ich sammel Pilze und ich nähe und stricke meine Kleidung komplett selbst.
    Der blog ist recht schön, macht Lust auf nachmachen.

    1. Danke Doris!
      Ja, Garn spinnen ist schon sehr Zeit intensiv, aber es macht auch süchtig, wenn sich das Spinnrad in deinem Fußtakt dreht. LG Nicole

  3. Hallo Nicole, eben bin ich über ca. 20 Klicks irgendwann auf deine Seite gekommen. Ich wohne mitten in einer Großstadt, versuche aber trotzdem so „öko“ wie möglich zu wohnen. Der Balkon ist mächtig bepflanzt etc etc. Ich habe zwar keine Schafe oder ähnliches, aber ich habe eine Bordercollie Hündin von der ich wirklich schon seit JAHREN gerne die Wolle nutzen würde. Da das Thema Wolle eines ist, auf das ich ausnahmsweise keine Lust habe (ich bin nur ehrlich) und was mir einfach zum jetzigen Zeitpunkt zu Zeitintensiv ist… suche ich schon wirklich lange jemanden, der mir die Wolle, waschen und spinnen würde…evtl sogar verarbeiten würde. Kennst du jemanden der das alles tun würde? Unsere Hündin gibt so unglaublich viel Wolle und ich finde es, wie gesagt, schon seit Jahren schade das einfach wegzuschmeissen 🙁 ….mal davon abgesehen dass ich mir richtig vorstellen kann wie unglaublich warm ein Schal oder Pulli aus ihrer Wolle wäre 😀 Würde mich freuen, wenn du mir einen Tipp geben könntest.

  4. Hallo Nicole,
    durch Zufall habe ich deine Seite gefunden und finde deine Berichte interessant. Vom Spinnen mit Wolle bin ich auch begeistert. Schafe haben wir nicht, aber Wolle habe ich reichlich, reicht mindestens für diesen oder vielleicht sogar mehrere Winter 😀
    Ich spinne im Moment noch mit der Handspindel besser als mit dem Spinnrad, aber das wird sich sicher noch ändern.
    Meine Mutter hat einen großen Golden Retriever/Collie/xy – Mischling. Mal fragen, was sie mit der gesammelten Wolle/Haaren vor hat.

    Liebe Grüße
    Vanessa

    1. Hallo Vanessa,
      Hundehaare sind etwas schwerer zu verspinnen als Schafwolle, aber es klappt. Ich denke, du wirst einen wunderschönen Faden spinnen können aus den Golden Retriever/Collie Mischlings Haaren. Ich stelle das mir sehr edel vor.
      Liebe Grüße
      Nicole

  5. Hallo,
    ich habe seit 1 1/2 Jahren 5 Schafe. Sie werden jetzt das 2.mal geschoren mit der Schere von einem syrischen Freund. Er meinte nun, ich müsse sie unbedingt danach waschen, wegen dem Ungeziefer. Machst Du das auch? Das ist doch wegen dem Lanolin nicht gut, oder?
    Ich habe gelesen, dass Kokosfett gut ist gegen Zecken und Milben. Kann ich sie nicht damit einreiben?
    Würde mich über eine Antwort freuen.
    Schon mal danke und Grüße
    Doris

    1. Hallo Doris,
      Bisher habe ich meine Schafe noch nicht gewaschen, nur die geschorene Wolle, aber vielleicht wäre das bei Parasitenbefall angebracht. Kokosfett sollte kein Problem sein, aber es wird schnell vergehen, da die Tiere ja an der freien Luft sind.
      Liebe Grüße
      Nicole

    1. Hallo Magdalena,
      ich erhitze die Wolle damit sich das Lanolin löst. Nur mit kalten Wasser bleibt es drin und kann stark riechen.
      Liebe Grüße
      Nicole

  6. Hallo Nicole,
    das mit der Lanolin Rückgewinnung würde mich auch sehr interessieren.
    Finde dazu nur komplizierte industrielle Aufbereitungsverfahren.
    Hast du den Artikel schon geschrieben?
    Freue mich über den link.

    Kann nur noch sagen : Weiter so! :))
    .. und immer gut Zusprechen, den Pflanzen und Tieren oder singen wie beim Scheren..
    Andreas

  7. Hallo ihr Lieben spinner. Ich spinne seit über 24jhahren und leite eine spinngruppe bin momentan an katzenunterwolle verspinnen mache aber dochtgarn daraus weil Katze wie Watte ist und man nicht unbedingt einen faden spinnen kann aber dochtgarn geht. Kann dann auch ziemlich viel ausnützen nur wenn es verfilzt ist geht nicht. Hundewolle habe ich auch schon gemacht wie vom langhaarschäferhund oder eurasier das geht prima. Wünsche allen noch viel Spaß und habe diese Seite mit Begeisterung gelesen mache bitte weiter so.

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