Blog - Permakultur

Gemüse von unseren Selbstversorger Hof

100% ige Selbstversorgung - Ist das machbar?

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Heute möchte ich mit euch über ein Thema reden, auf das ich häufig angesprochen werde. Versorgst du dich zu 100 % selbst?  Ist eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt werden. Die Antwort lautet ja und nein. Im heutigen Artikel verrate ich euch, was ich damit meine. 

 Selbstversorgung ist kein linearer Prozess. Jedes Jahr ist anders. In einigen Jahren fallen manche Bereiche der Ernte aus. In anderen gibt es so viel zu ernten, dass ich kaum mit der Verarbeitung hinterherkomme.  So gesehen kann ich mich nicht jedes Jahr von denselben Nahrungsmitteln selbst versorgen, denn auch wenn gärtnerisches Können zum Erfolg maßgeblich beiträgt, unterliegt die Ernte verschiedene Faktoren, auf die ich keinen Einfluss habe.  Auch beabsichtige ich nicht mich oder meine Familie zu 100 % selbst zu versorgen, das würde zu viel Druck auf mich ausüben und mir die Freude am Garten nehmen.  Trotzdem kommt es sehr oft vor, insbesondere in den Sommermonaten, in denen wir uns ausschließlich vom Garten ernähren. Selbstversorgung sieht für jeden anders aus.  Es hat sehr viel mit deiner Ernährungsweise zu tun. Nicht jeder isst dasselbe und nicht jeder baut dieselben Nahrungsmittel an. Somit ist es völlig irrelevant, ob sich jemand zu 100 % selbst versorgt. Denn du wirst nicht dasselbe Essen zu dir nehmen, wie jemand anderes.  Klar gibt es Gemeinsamkeiten, jedoch hat jeder seine eigene Ernährungsweise.Lass mich dazu dir ein Beispiel nennen. Seit einigen Jahren bauen wir kein Getreide mehr an. Es ist viel Arbeit, verbraucht den meisten Platz und so viel getreidehaltige Produkte nehmen wir nicht zu uns.  Ich ernähre mich lieber von Gemüse und Obst als von Brot.  Auf Brot reagiere ich nicht gut. Es liegt mir viel zu schwer im Magen. Für mich würde ein Brot mehrere Monate reichen.  Somit hebt sich sicherlich meine Vorliebe für Nahrungsmittel von deiner schon ab. Demnach konzentriere ich mich nicht darauf Getreide anzubauen. Zumal ich auch noch genügend Vorräte an Getreide habe. Das kann sich natürlich jedes Jahr ändern, aber so ist der heutige Stand. Ein anderes Beispiel wären Gewürze. Viele Gewürze wachsen nicht in unseren Breitengraden. Trotzdem möchte ich eine große Variation an Geschmacksrichtungen haben, um meine Veggies aufzupeppen. Gewürze halten lange und diese brauche ich nicht jeden Monat neu zu kaufen. Dadurch gibt es auch Monate, in denen wir absolut nichts kaufen, denn unsere Grundversorgung wächst im Garten. 

Ich möchte hier noch mal klarstellen, dass es mir nicht um eine dauerhafte Hundertprozentige Selbstversorgung geht, sondern, dass mir qualitativ hochwertige Nahrungsmittel, die ich und meine Familie täglich zu mir nehmen, wichtig sind.  Warum sollte ich mir den Spaß verderben, in dem ich etwas zu extrem verfolge? Im Notfall könnte ich mir vorstellen mich zu 100 % selbst zu versorgen, jedoch würde ich auf viel Geschmack verzichten müssen.  Es wäre mehr ein Überleben anstelle von einem entspannten Leben in Fülle. Und was ist der Sinn auf einen wunderschönen natürlichen Hofgarten zu wohnen, in dem ich Ruhe und Heilung finde und ihn dagegen mit Beschränkungen und Druck mich daraus komplett ernähren zu müssen zu füllen?  So hätte ich bestimmt mit Wut reagiert als die Schnecken meine Kürbispflanzen abgefressen haben und nicht mit Dankbarkeit, dass sie meine Kartoffeln verschont haben.  Falls die Supermärkte schließen oder keine Lebensmittel mehr haben, weiß ich wie ich mich selbst versorgen kann, denn es gab eine Zeit, in der wir so wenig Geld hatten und uns nur von dem ernähren konnten, was der Garten oder die Natur hergab.  Ich habe meine Erfahrung schon gemacht. Das hat mich in meiner Ernährungsweise flexibel gemacht.  Und das ist auch der Schlüssel zu 100-prozentigen Selbstversorgung.  Deine Ernährungsweise bestimmt den Grad deiner Selbstversorgung.  Und er muss nicht 100 % betragen. Schon ein paar wenige Tomaten machen dich glücklich, denn wenn du noch nie eine Tomate aus eigener Ernte gegessen hast, weißt du nicht wie eine echte Tomate schmeckt, denn diese kannst du nicht im Supermarkt kaufen. Und jedes noch so kleine selbstangebaute Gemüse trägt dazu bei, den Ausstoß von CO2 zu verringern und deinen Geldbeutel zu schonen. Demnach hab Spaß, genieße deinen Garten und mache deine Erfahrungen. Nimm den Druck raus, denn so geht die Arbeit leicht von der Hand und du kannst deinen Weg in die Selbstversorgung gehen und trotzdem für alle Notfälle, die kommen oder auch nicht kommen sollten gewappnet sein. 

Hast du schon Erfahrungen mit der Permakultur gemacht oder vielleicht noch mehr Tipps zum naturnahen gärtnern?

Teile deine Erfahrungen und Fragen in den Kommentaren mit uns!

2 Antworten

  1. Liebe Nicole,

    ich finde es ganz berührend und wunderbar was du machst, da sprechen Herz und Seele daraus hervor. Das Wichtigste ist immer noch: wie lieben was wir tun und wir bleiben achtsam in dem was wie zu uns nehmen.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und Genussfreude am Verschmausen deiner Erzeugnisse.

    Liebe sonnige Grüße
    Dagmar Collinet

  2. Hallo Nicole, vielen Dank für den schönen Beitrag as macht Mut und Zuversicht selber anzusehen fangen.
    Oft ist es bei uns hier in Deutschland immer so das alles richtig perfekt eben 100 Prozent zu mache obwohl klar ist das, das in fast keinem Bereich des Lebens möglich ist. Dabei ist der Spaß und die Liebe mit der wir das tun was wir tun viel wesentlicher und gesünder wie Du so schön in Deinem Beitrag geschrieben hast.
    vielen Dank für die immer wieder schönen Anregungen.
    Herzliche Grüße Herbert

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