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Seidenhuhn auf unserer Farm

Eiweißfutter für Hühner-ohne Soja

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Gentechnisch verändertes Soja ist leider immer noch ein Hauptbestandteil vieler Futtermittel. Ganze Urwälder werden abgeholzt um den Bedarf an Futter, zum Erzeugen von tierischen Produkten, zu decken. 

In diesem besonderen Gast-Artikel von https://www.huehner-hof.com/ 
geht es um Lösungen und Alternativen, die wir in unseren Breitengraden zur Verfügung haben. Nach dem Motto, „Eine intakte Welt ist pflanzbar!“. Viel Spaß beim Lesen.

Legehühner mit hohen Ansprüchen an die Fütterung

In der kommerziellen Eierproduktion wird mit Legehybriden gearbeitet, die über 300 Eier im Jahr legen. Richtige Rassen legen maximal etwas über 200 Eier im Jahr, haben damit allerdings auch einen sehr hohen Bedarf an Eiweiß und anderen Stoffen wie Muschelgrit für die Bildung der Eischalen. Gewissenhafte Hühnerhalter verwenden deswegen immer das Hühnerfutter entsprechend zur Lebensphase der Tiere. Kükenstarter, Kükenfutter, Junghennenmehl, Legemehl oder eben Hühnerfutter für die Legepause. Es geht nicht allein darum, einen Mangel zu vermeiden. Mit einer falschen Fütterung können die Hühner langfristig Schaden nehmen und versterben früher. Zu fette Hühner hätten außerdem Leistungseinbußen beim Eierlegen. Am schönsten ist es, wenn die Tiere frei herumlaufen und nur etwas zugefüttert werden. Die Hühner suchen sich einfach das, worauf sie gerade Hunger haben und ernähren sich von alleine sehr gesund.

Nur, dass nicht jeder Hühnerhalter seine Tiere einfach laufen lassen kann und es im Winter wenig zu holen gibt. Nicht nur Winterleger kämen dann zu kurz. Im fertigen Hühnerfutter ist als Eiweißquelle meistens Soja enthalten. Dieser Soja ist zu 80% genetisch verändert, um Totalherbizide zu vertragen. Diese werden aufgetragen, womit alles andere Grünzeug abstirbt, nur GMO Soja überlebt. Doch in diesem sind Reste der Ackergifte enthalten. In den letzten 50 Jahren wurde die Anbaufläche für Soja verzehnfacht, womit viele Urwälder weichen mussten. Zudem wird Soja meist von großen Agrarunternehmen in gigantischen Monokulturen angebaut. Allein diese drei Aspekte sind nicht ökologisch vertretbar und zugleich ungesund. Deswegen folgen hier einige Tipps, womit das Hühnerfutter ganz ohne Soja sein Eiweiß erhält.

Die Familie der Hülsenfrüchtler

Soja gehört wie Erbsen oder Bohnen zu den Hülsenfrüchtlern. Diese können durch eine Symbiose mit Bakterien im Boden Stickstoff aus der Luft in der Erde binden. Bis zu 100 kg Stickstoff können pro Sommermonat im Boden angereichert werden, wodurch die Folgefrucht profitiert. Hülsenfrüchtler werden deswegen auch als Gründünger während der Fruchtpausen angebaut. Zudem sind diese Hülsenfrüchtler sehr gute Eiweißlieferanten, Soja kommt auf rund 37%.

Andere Hülsenfrüchtler liegen eher bei 15 bis 25% Eiweiß wobei nicht alle Arten dieser Familie genügende Fruchtmengen anbringen. Doch einige Hülsenfrüchtler sind auch aufgrund der Ertragsmengen für die Futtermittelerzeugung sehr interessant. Hülsenfrüchtler ergeben also aus ganz verschiedenen Gründen Sinn für den Ackerbau. Soja kann jedoch nicht überall angebaut werden.

Die Qualität vom Eiweiß

Natürlich vorkommendes Eiweiß setzt sich praktisch immer aus verschiedenen Aminosäuren zusammen. Der Körper kann die essenziellen Aminosäuren nicht selber herstellen und muss diese mit der Nahrung in einem ausgewogenen Verhältnis aufnehmen. Nur dann, wenn sich die Aminosäuren im Organismus in einem ausgewogenen Verhältnis ergänzen, können sie genutzt werden. Deswegen kommen für die Ernährung der Menschen und Nutztiere die meisten pflanzlichen Eiweißquellen nicht an tierisches Eiweiß heran.

Soja hat ein sehr gutes Verhältnis innerhalb der Aminosäuren, doch auch Lupinen enthalten sehr hochwertiges Eiweiß und werden deswegen bereits für die menschliche Ernährung angebaut und verarbeitet. Da Lupinen jedoch Alkaloide enthalten, sollen nur Süßlupinen an die Hühner verfüttert werden. Auch Erbsen und Bohnen können verfüttert werden. Diese sind ebenfalls sehr Eiweißhaltig, aber weniger optimal ausgewogen. Solange die Hühner sich einen Teil vom Futter selber suchen oder auch andere hochwertige Eiweißquellen erhalten, werden Erbsen und Bohnen jedoch dazu beitragen, Soja zu ersetzen.

Lupinen, Erbsen und Bohnen verfüttern

Hühner schmecken wenig, sondern suchen mit den Augen nach allem, was wie Futter aussieht und ertasten dieses dann mit dem Schnabel. Der Geschmack vom Futter ist dennoch bedeutsam. Nicht alle Legehühner nehmen Lupinen, Erbsen oder Bohnen an. Möglicherweise kann es helfen, diese bereits ab dem Kükenalter mit in die Ernährung einzubeziehen. Es ist immerhin auch eine Frage der Gewohnheit, ob etwas gefressen wird oder nicht. Das andere Problem ist die Größe von Lupinen, Erbsen oder Bohnen. Diese großen und harten Früchte sollen wenigstens geschrotet werden. Vielfach weichen die Hühnerhalter alles über Nacht ein oder kochen es sogar, um es in die Küchenmaschine zu geben. Teils werden noch ein paar Möhren oder andere Zutaten beigemengt, um das Feuchtfutter ansprechender aufzubereiten. Die beste Futterstrategie lautet also, die Tiere möglichst früh an die Süßlupinen, Erbsen oder Bohnen zu gewöhnen, damit diese direkt das Schrot fressen und Arbeitszeit eingespart wird. 

Zu beachten bleibt, dass selbst für die Aufzucht, Mauser oder die Legephase (erhöhter Eiweißbedarf) nicht zu viel Eiweißfutter gegeben werden soll. Lupinen sollen bis maximal 20% vom Futter ausmachen, womit weitere Eiweißquellen notwendig bleiben. Im Legemehl sollen zusammen knapp 20% Rohprotein (rund 1% allein die Aminosäure Lysin) und 5% Kalzium enthalten sein. Wichtig bleiben weitere Inhaltsstoffe, die teils nur in Spuren notwendig sind, um die Legehennen gesund zu erhalten. Wenn diese neben ihrem Legemehl noch Grünfutter erhalten, dann wird auch das einem Mangel entgegenwirken. Hühner sind Allesfresser und profitieren deswegen durch eine vielseitige Fütterung.

Weitere Eiweißquellen als Ersatz zum Soja

Neben den Hülsenfrüchtlern gibt es weitere geeignete Eiweißquellen, die sich leicht beschaffen lassen. Hühner fressen verschiedene Molkereiprodukte wie Quark, Buttermilch, saure Sahne oder auch Milch. Diese Eiweißquellen werden mit dem Feuchtfutter gegeben. Es kann sich um gekochte Nudeln, gekochte Kartoffeln oder auch Reis handeln. Dieses Feuchtfutter wird häufig nur alle paar Tage gegeben, es soll das Legemehl oder Körnerfutter nicht ersetzen. Wenn die Hühner ihre geschroteten Süßlupinen, Erbsen oder Bohnen nicht mögen, dann können diese über Nacht eingeweicht werden, um sie mit dem Feuchtfutter zu geben oder sogar mitzukochen. Solange Hühner frei laufen und es nicht gerade Winter ist, finden sie viele Käfer, Würmer oder anderes Getier, Brahma Hühner schnappen sich sogar kleine Wirbeltiere. Wer die Hühner auf wenig Fläche hält oder durch den Winter bringen will, der kann immer noch eine Mehlwurmfarm betreiben. Mehlwürmer fressen Mehl, die Mehlwurmfarm erfordert jedoch regelmäßige Pflege. Wer größere Mengen Mehlwürmer züchten möchte, der hätte damit auch dementsprechend mehr zu tun. Lebende oder getrocknete Mehlwürmer können im Versandhandel auch in Paketen mit 10 kg für unter 200 beziehungsweise unter 100 Euro bestellt werden, auch das ist noch ein stolzer Futterpreis. Neben den Mehlwürmern lieben Hühner auch Würmer, weswegen sie gerne auf dem Komposthaufen scharren. Wer ständig organische Reste aus dem Garten oder der Küche kompostiert, der könnte auch eine Wurmfarm betreiben. Diese ist sozusagen der effektivere Komposthaufen, der selbst in Innenräumen funktioniert.

 Es können Wurmtee und Wurmhumus als Dünger geerntet werden. Da theoretisch aus 1000 Kompostwürmern in nur einem Jahr eine Million werden können, ließen sich auch die Kompostwürmer regelmäßig ernten. Diese können im Komposthaufen, unter einer Mulchschicht oder eben im Hühnergehege „ausgewildert“ werden. Kompostwürmer lassen sich nicht so bequem ernten, wie Mehlwürmer. Sie befinden sich im oberen Bereich der Wurmfarm, der eigentlich ruhen soll. Doch dieser Bereich kann einfach mal umgekippt werden. Kompostwürmer bilden Wurmknäule, diese können entnommen werden, um sie in einen Eimer mit lockerer Gartenerde zu geben. Hier halten sich die Würmer einige Tage oder auch eine Woche. Damit kann immer ein Teil verfüttert werden, damit die Hühner sich nicht überfressen. Den in der Wurmfarm verbleibenden Kompostwürmern wird es ebenfalls gefallen, wenn sie wieder etwas mehr Platz und Futter für sich haben. Kompostwürmer für die Wurmfarm können genau wie fertige Wurmfarmen samt Zubehör im Versandhandel bestellt werden. Sie können auch einfach im Kompost oder unter einer Mulchschicht gesammelt werden. Es sind die rötlichen Würmer mit einer Länge bis 10 cm, die direkt an der Oberfläche leben. Hühner können das Eiweiß nicht im Sommer aufnehmen und für den Winter einlagern. Wenn die Hühner wachsen, in der Mauser sind oder Eier legen, dann sollen sie genügend Eiweiß in der regelmäßigen Fütterung vorfinden. Einmal viel und dann wenig bringt praktisch gar nichts.

Schlusswort

Mein Dank geht an Robert, der diesen Artikel mit viel Scharfsinn recherchiert und geschrieben hat. Falls Ihr Fragen oder Anregungen zu diesem Artikel habt, könnt ihr Robert über seine Webseite
https://www.huehner-hof.com/ erreichen.

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Eine Antwort

  1. Hallo! Wir haben mal eine Hühnerhalterin kennengelernt, die ihre Hühner ausschließlich mit selbst gequetschten Haferflocken gefüttert hat. Neben Grünzeug natürlich. Das schien ganz gut zu funktionieren.unsere Hühner kriegen auch immer mal wieder eingeweichte Haferflocken.sie lieben es.

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