Immer Ärger mit der Stadt

Einer kurzer Rückblick:

Ich erwachte mitten in der Nacht schockartig!

Laute Musik dröhnte aus der Wohnung über mir. Ich sah auf die Uhr, es war kurz nach halb 4. Mein Mann wachte neben mir mit murren und knurren auf. „Verdammt, was ist denn da los?“ entfuhr es ihm leise, denn unser Sohn schlief zum Glück noch seelenruhig. Ein Kostbarer Moment und eine Seltenheit, wenn das Baby gerade mal ein paar Monate alt ist.

Ich zog mir etwas an und machte mich auf den Weg ins Obergeschoss. Wutentbrannt lies ich meinen Frust mehrmals durch die Klingel schellen. Mein Nachbar machte die Tür auf, hinter ihm hörte ich Partygäste feiern. Taumelnd und völlig betrunken starrte er mich an. „Jaahaa?“ „Du weißt schon wie spät es ist?“, zischte es aus mir heraus. „Na und! Euer Kind schreit doch auch. Da kann ich Musik anmachen wann ich will!“ Er knallte die Tür vor mir zu. Minutenlang stand ich da, bis ich völlig perplex wieder zurück in meine Wohnung ging. Hinter mir das Lachen feiernder Studenten.

Durch den mangelnden Schlaf fühlte ich mich völlig kraftlos, um mich zu wehren. Die Nachbarin unter mir hörte am Tag lautstark Schlagermusik, um den Baulärm von der Straße zu überdröhnen und alle 2 Stunden brauchte mein Kind seine Milch.

Ich erzählte meinem Mann was passiert sei und er raste davon. Das Zauberwort mit „P“, Polizei, brachte uns die gewünschte Ruhe. Am nächsten Tag war unser Balkon übersät von Zigarettenstummeln aus dem Obergeschoss.

Ich hasste die Stadt!

Ich fand hier keine Ruhe und wollte aus tiefsten Herzen weg.

Berlin hatte sich so sehr verändert, dachte ich. Dabei hatte ich mich nur verändert. Ich war früher genauso. Feierwütig und hatte keinerlei Verständnis für Familien.

Jetzt war alles anders. Im Sommer konnte ich noch in den nahegelegenen Park flüchten, wenn ich mir aber vorstelle mit meinem Kind im Winter in einer 2 Zimmerwohnung eingesperrt zu sein und kaum andere Optionen bei der Kälte zu haben, wird mir schwindelig.

Wir wollten unseren Sohn gesund aufziehen, jedoch lag der Preis für biologisches Essen weit über unserem Budget.

Dazu noch die Menschenmassen auf den Straßen, die penetranten Werbungen, die einen überallhin verfolgten.

Diese ganze unsinnige Ablenkung vom wahren Kern des Lebens, von den wirklich wichtigen Dingen, die einen Menschen ausmachen, war nicht in unserem Sinn.

Uns war klar, wir mussten raus aus der Stadt, um unseren Frieden zu finden.

Wenn du es nicht mehr aushältst, findest du einen Weg heraus!

Am nächsten Tag suchten wir im Internet nach Häuser, Bauernhöfe, Resthöfe und Grundstücke. Wir suchten mit Sicherheit mehr als einen Monat lang mehrmals täglich. Unser Suchradius erweiterte sich bis auf 250 km von Berlin entfernt. Wir suchten nach einem Haus zum Mieten oder mit der Option auf einen Mietkauf.

Wir waren Studenten und hatten keinerlei Geld angespart, noch gingen wir einen gutbezahlten Job nach.

Wir zogen auch einen Kredit in Betracht, um den wir uns bei der Bank bewerben wollten. Aber den benötigten wir schlussendlich nicht.

Wir sahen einige Häuser mit deutlich weniger Mietkosten, als für eine Wohnung in Berlin.

Unser Weltbild war völlig auf den Kopf gestellt. Wir schrieben unsere Favoriten an und fragten nach der Option von Mieten oder von einem Mietkauf.

Klar erhielten wir Absagen. Manche Häuser entsprachen, bei näheren Betrachten, nicht unseren Wünschen, aber wir waren auch bereit Abstriche zu machen.

Wir gaben nicht auf. Wir besichtigten Häuser und bewarben uns. Beim Besichtigen fielen uns unzählige leerstehende Häuser in den Dörfern auf, bei denen das Geld für Anzeigen fehlte oder das Wissen, wie man mit dem Internet Anzeigen erstellte. Ganze Geisterstädte sahen wir und dann wurde uns erst bewusst, was es mit der Landflucht auf sich hatte.

Umso weiter entfernt von der Stadt, desto günstiger wurden die Mieten.

Wir waren fest entschlossen unser Leben in unsere gewünschte Bahn zu lenken. Wir wollten ein Haus mit Garten, auch wenn der Weg zur Universität länger dauern sollte. Der Wunsch nach Selbstversorgung und Ruhe war größer, als einen kurzen Arbeitsweg zu haben.

Nach vielen Absagen kamen auch Zusagen. Wir hatten schlussendlich die Wahl. Es war herrlich!

Wir entschieden nach unserem Herzen und unser Herz führte uns in die am dünnsten besiedelte Region ganz Deutschlands.

Im Winter konnten wir einziehen. Es war eiskalt. Wir hatten etwas Holz zur Verfügung und lernten gleich mit der Axt umzugehen und täglich anzuheizen. Wir wuchsen mit der Zeit und mit unseren Aufgaben. Von heute auf morgen hatten wir ein komplett anderes Leben.

Es war die beste Entscheidung die wir gemacht haben, denn sie machte uns frei. Frei von den Launen anderer, frei in unseren Möglichkeiten und frei im Geiste.

Keine Falschen Erwartungen!

Wenn du günstig ein Haus mieten oder als Mietkauf erwerben kannst, denke nicht, dass du eine Luxusvilla für wenige Euros erhältst.

Es sind häufig ältere Häuser, die für wenig Geld angeboten werden. Aber meist gepflegt und noch gut in Schuss. Du solltest ein wachsames Auge haben, damit du nicht über den Tisch gezogen wirst, jedoch wirst du sicher kleine Mängel verkraften müssen.

Wir räumten viel Müll von den Vorbesitzern weg, aber das ermöglichte uns eine dauerhaft preiswerte Miete. Und selbst unter dem ganzen Müll verbargen sich noch Dinge, die einige hundert Euros auf Ebay einbrachten. Was der Eine nicht braucht, braucht vielleicht ein Anderer!

Wir entschlossen uns für ein Miethaus, denn der Traum meines Mannes ist, in die Schweiz zu ziehen und meiner am Meer zu wohnen. Wir lieben es alle paar Jahre die Perspektive zu ändern und neue Projekte in Angriff zu nehmen.

Es braucht Wille und Zeit sich sein Paradies zu gestalten.

Mein Mann pendelt jeden Morgen zur Universität mit der Bahn. Die 2 Stündige Fahrzeit nutzt er zum Lernen, was sich in seinen guten Noten widerspiegelt. Am Abend kommt er glücklich nach Hause in dem Wissen, dass er hier die nötige Ruhe vor dem Großstadttrubel findet. In meiner Studienzeit benötigte ich 1 Stunde und 45 Minuten von zu Hause bis zur Universität und damals wohnte ich noch in Berlin, jedoch direkt am anderen Ende der Stadt.

Also keine faulen Ausreden, selbst wenn du einen Beruf hast der dir Freude bereitet, musst du ihn noch lange nicht aufgeben, wenn du auf’s Land ziehen möchtest.

Wer wirklich will, kommt auch an seine Ziele!

Soll ich dir noch mehr Gründe geben, dein Leben in die Natur zu verlegen?

Ich schreibe diese Zeilen während ich in unserem 3125 qm Garten sitze. Die Sonne brennt bei 36 Grad, aber eine kühle Brise weht durch die riesigen Bäume des angrenzenden Waldes.

Mein Sohn backt gerade in seinem Buddelkasten Matsch-Kuchen für unsere Baby-Gänse, die ihn überall hin folgen.
Die Ostsee ist nur etwas über eine Stunde entfernt. Mein Gemüsegarten ist voll mit frischen Lebensmitteln, die nur darauf warten geerntet zu werden und unsere Schafe und Ziegen entspannen im Schatten auf ihrer 1 Hektar Weide.

Für diesen Luxus bezahle ich weniger, als für meine alte 2 Zimmerwohnung im Herzen von Berlin.

Nachbarn von uns bezahlen weitaus weniger an Miete für ihre knapp 3000 Quadratmeter am Wald mit See. Halte dich fest, sonst kippst du vom Stuhl!

Fertig?

Nicht mal 200 Euro bezahlen sie an Warmmiete im Monat!!!

Genauso kauften Freunde von uns einen Vierseitenhof mit 2 Hektar für 20 000 Euro auf Mietkauf, mitten im Wald in völliger Alleinlage. 350 Euro pro Monat als Abzahlung.

Klar gibt es auch dort jede Menge zu tun, aber auf einem Hof gibt es immer etwas Nachzubessern. Und wenn du das Haus sehen könntest… Sie bekommen regelmäßig Anfragen von Filmproduzenten, die dort Videoclips und Filmszenen drehen möchten.

Ich für meinen Teil hatte vorher nie etwas mit Handwerken zu tun. Jedoch wollte ich mein Ziel vom eigenen Bauernhof erreichen. Ich handelte, lernte und siegte. Denn selbst ist die Frau oder der Mann. Alles ist erlernbar! Es wird dich im Endeffekt nur selbstbewusster und weiser machen.

Vom faul herumsitzen und vom Miesmachen hat noch niemand seine Ziele erreicht.

Falls du dich jetzt fragst, wo du Geld hernehmen sollst für einen Mietkauf. Kann ich dir leider auch nur bedingt weiterhelfen.

20 000 Euro lassen sich schnell und leicht abbezahlen, falls ein Kredit für dich in Frage kommt. Es gibt Banken, die eine monatliche Rückzahlung von weniger als 200 Euro genehmigen. Klar, zahlst du dann fast 9 Jahre ab. Aber bei 200 Euro Miete für dein eigens Traumhaus kann man nicht meckern. Jeder muss selber sehen, was zu seinem Leben passt.

Und falls du denkst das wären Glücksfälle, kann ich dir noch mehr Beispiele nennen, die dein Weltbild erschüttern werden.

Mit der richtigen Einstellung ist alles umsetzbar.

Nur wer von Anfang an Nein sagt, dem kann nicht geholfen werden, denn der steht sich selbst zu sehr im Weg.

Glaub an dich, denn ich weiß, dass du es schaffen kannst, so wie unzählige vor dir ohne Ersparnisse!

Miete Vs Mietkauf

Falls du das nötige Kleingeld parat hast musst du dich wohl kaum mit dieser Frage auseinandersetzen. Jedoch speziell für Familien deren Ersparnisse für ihre Kinder draufgehen und auch für junge Leute, die mit hohen Erwartungen an ihr Leben herantreten und nicht warten wollen, wird diese Entscheidung von Bedeutung sein. Genauso ist diese Option für das schmale Budget eines Rentners gedacht, der seine Freizeit im Garten verbringen möchte und nicht in der hektischen Großstadt.

Das ist eher eine Frage der Situation, nicht der Selbstversorgung.

Hier geht es nicht darum sich hundertprozentig autark und frei von der Gesellschaft und vom System zu machen.

Das funktioniert auch dann nicht, wenn du ein Haus kaufst!

Spätestens mit deiner Ummeldung werden schon die ersten Briefe eintreffen, die Geld fordern. Sei es die Grundsteuer, die Abwassergebühr oder die Abfuhrgebühr, auch muss der Notar bezahlt werden. Zu diesen Ausgaben kommen noch deine Krankenversicherung dazu, Müllabfuhr, der Rundfunkbeitrag und noch weitere Gebühren je nach deiner Person, deinem Haus und deinem Bundesland in dem du wohnst.

Ein autarkes Leben kannst du nur führen, wenn du dich abmeldest aus deinem Land und als Nomade in der Welt umherziehst. Aber darüber geht es hier nicht.

Wir müssen ein paar Einschränkungen in Kauf nehmen, wenn wir uns ein sesshaftes Leben aufbauen wollen.

Durch das Produzieren von eigenen Lebensmitteln, eigener Kleidung und sogar eignen Strom kannst du eine ganze Menge an Geld sparen und Freiheit gewinnen, egal ob du ein Miethaus bewohnst oder ein eigenes Haus besitzt.

Je nach deiner Situation und deinen Zukunftsplänen solltest du dir überlegen, ob zu dir ein Miethaus oder ein Mietkauf besser passt.

Miete
Vorteile:
• meist renoviert und das Haus ist in einem guten Zustand
• Reparaturen bezahlt der Vermieter (Wasserpumpe, Kläranlage, Stromanschluss etc.)
• Nebenkosten (Grundsteuer, Müllabfuhr, Abwasser-Abfuhr etc.) sind in der Warmmiete enthalten
• Du bist flexibel mit Umzügen

Nachteile:
• Regelmäßige Mietkosten
• Es fühlt sich immer etwas Fremd an, nicht wie „dein eigenes Haus“
• Abhängigkeit vom Vermieter

Mietkauf
Vorteile:
• Du bist der alleinige Herrscher über dein eigenes zu Hause
• Sicherheit für die Zukunft deiner Familie (höherer Selbstversorgungsgrad)
• Insgesamt geringere Kosten über die Jahre, als bei einem Miethaus

Nachteile:
• Du bist für Reparaturen verantwortlich
• Die Nebenkosten musst du tragen
• Notarkosten, Grundsteuer und Grundbucheintrag
• Höheres Risiko und hoher Druck bei Mietkauf durch Kreditabschluss

Fazit:

Trotz der Vor- und Nachteile gibt es für jede Situation die passende Lösung.

Ein Haus zur Miete kann genauso gut sein zum dauerhaften Wohnen, wenn der Mietpreis niedrig bleibt. Auch fühlt sich bestimmt deine jetzige Wohnung an, wie deine Wohnung und nicht, wie die Wohnung deines Vermieters, oder?

Alles ist abhängig von deiner eigenen Perspektive.

Für uns passte es perfekt unser jetziges Haus zu mieten. In den Jahren seitdem wir hier wohnen, wurde beschlossen eine Autobahn, quer durch das Dorf zu bauen. Ich kann mir meine Frustration kaum vorstellen, hätten wir das Haus damals gekauft.

Alles hier, bis auf das Haus und dem Grundstück, gehört uns. Unsere Tiere, die Ställe und unsere Einrichtung ziehen mit uns um, wenn wir ausziehen.

Mein Bauernhof und meine Selbstversorgung sind nicht abhängig von diesem Ort.

Wir lieben es flexibel zu sein, aber so bald unser Traumhaus vor unseren Augen erscheint, würden wir alles dran setzen es zu kaufen. Dann wird wieder alles eingepackt und ab geht der Bauernhof!

Was ist für dich im Moment am stimmigsten? Würdest du ein Haus mieten oder einen Mietkauf bevorzugen? Hinterlasse doch ein Kommentar!

Fotos Copyright Biotopica Farm © 2016

21 Antworten

  1. Deine Geschichten sind schön und machen Mut!

    Wir haben ähnliches gemacht, vor mehr als 30 Jahren. Kaum Geld, keine Ahnung von irgend was, aber viel Mut und Zuversicht. Von München nach Südostösterreich (damals noch direkt am eisernen Vorhang).

    Wir sind seit damals dreimal Umgezogen, haben drei Häuser von Grund auf renoviert, sind Biobauern gewesen und haben viele Jahre ausschließlich von der Direktvermarktung gelebt.

    Diese Region hier war damals, ähnlich wie jetzt in eurer Gegend von Abwanderung betroffen. Deshalb gab es damals auch viele die hier hergezogen sind um ein ländliches Leben zu versuchen. Es war Preiswert und noch nicht so Verdorben wie in den Ballungsgebieten. Aber von den Vielen die es versucht haben, sind nur noch ganz wenige übrig.
    Die meisten sind am Geldmangel und an Beziehungsproblemen gescheitert. Einige schafften es nicht die Selbstversorgung auch wirklich umzusetzen. Wenn das Geldfluss von den Eltern versiegte, war es meist auch vorbei mit dem gemütlichen Landleben.
    Aber es kamen immer wieder Neue, die es versuchten haben. Seit die Grenze weg ist hat man den Tourismus hier eindeckt und die Schönheit der Landschaft. Jetzt ziehen die Promi’s hierher und die Preise der Grundstücke steigen natürlich.

    Ich finde ihr macht euren Weg sehr gut, habt Mut und Ideen und versucht was man besser und anders machen kann!

    Offensichtlich habt ihr eine sehr gute Bodenqualität, da du viele Methoden beschreibst, welche nicht bei allen Bodenbedingungen möglich sind. Und jemand der nicht so gute Verhältnisse vorfindet ist vielleicht enttäuscht, wenn es bei ihm nicht so einfach klappt.

    Für uns ist Selbstversorgung Lebensstil und hört nicht beim Garten auf. Immer suchen wir nach Wegen, die uns unabhängig vom Massenkonsum machen. Wir haben beim Hausbauen immer möglichst viel selbst gemacht. Kleidung ist fast immer Secondhand .
    Beim Auto mache ich das einfache immer selbst usw.
    Wir haben noch in den 80ern mit den Brotberuf aufgehört und leben seit dieser Zeit selbstverantwortlich. Mit wenig Geld aber ohne Chef!
    Möglicherweise ist dieser Lebensstil nicht für eine Mehrheit umsetzbar ist, aber irgend etwas kann jeder für sich selbst umsetzten.
    lg
    rik

    1. Wow, Danke für den Text Rik! Ja, der Lebensstil der Selbstversorgung ist nicht für jedermann geeignet, aber das soll jeder für sich selbst herausfinden. Doch das Thema Selbstversorgung spielt in vielen Köpfen immer mehr eine große Rolle. Für mich muss Selbstversorgung nicht unbedingt mit wenig Geld verbunden sein. Wir machen im Haus, sowie im Garten und an unseren Autos auch fast alles selber. Wir fertigen einen großen Teil unserer Alltagsgegenstände, wie Teller, Schüsseln oder Besteck selber aus Holz an. Nähen aus alten Kleidungsstücken Neue. Ich stelle Garn von unseren Schafen her oder filze daraus Wollwalkstoffe. Wir haben einiges an Handwerklichkeiten uns selbst beigebracht und vermarkten diese. Es macht uns Spaß, wenn unsere Arbeit Anerkennung bekommt, indem es gekauft wird. Wir hören nie auf neue Dinge zu lernen, denn das würde ja ein Stillstand bedeuten. Wir wissen, dass wir ohne Geld glücklich sind und wir wissen, dass wir mit Geld glücklich sind. Unser Geist ist der größte Betrüger, der uns weiß machen möchte, dass es anders (woanders oder mit viel Geld) immer besser ist. Das zu erkennen ist eigentlich der Schlüssel zum erfüllten Leben. Um auf unsere Bodenqualität zu sprechen zu kommen: Wir haben weißen Sandboden. Das Gebiet indem wir wohnen war früher ein Tonabbaugebiet. Hier wurde jegliche gute Erde entfernt und zurück blieb weißer trockener Sand, den wir seit Jahren mit Hilfe von Pflanzen, Tieren und vor allem Pilzen wiederaufgebaut haben. Das Wasser versiegt unglaublich schnell und landet in den ehemaligen Tongruben ein Kilometer weit entfernt. Alles ist machbar, wenn man es wirklich will. Liebe Grüße an Dich

      1. Hallo ihr Lieben, Hallo Nicole
        Bin rein zufällig auf deine Seite gekommen, weil ich in Google „leerstehende Bauernhöfe“ eingegeben habe.
        Bin nicht weit gekommen,da ich an eurem Blog hängen geblieben bin:)
        Das entspricht all meinen Vorstellungen.
        Bin jetzt 59 Jahre, noch sehr jung geblieben und aktiv. Schwärme von einem Bauernhof den ich als Gnadenhof halten möchte. Esel sind meine innigste Vorstellung. Viele Menschen lieben Eselwanderungen.
        Im Moment bin ich noch in der Altenpflege tätig. Also Verdienstmässig auch nicht das beste.
        Wohne jetzt noch in Baden Württemberg.
        Würde für meinen für mich passenden Bauernhof überall hinziehen. Mit meinem Hund und meinen Katzen.
        Miete wäre für mich im Moment das Beste.
        Liebe Nicole du hast auch was von Argrargenossenschaften geschrieben.
        Sind die überall zu finden oder nur in bestimmten Regionen? Bin da leider noch ein unbeschriebenes Blatt (Grins)
        Würde mir auch gerne mein Gemüse selbst anbauen.
        Dein Blog macht mir sehr viel Mut.
        Bräuchte halt jemanden der mir ein bisschen Tips und Ratschläge gibt.
        Weiss nämlich nicht wie und wo ich anfangen soll. Nur das ich es Will, das steht fest.
        Wär schön wenn du mir ein bischen helfen könntest wie ich am besten anfange. Falls du die Zeit dafür hast.
        Gerne höre ich von Dir.
        Ich finde das alles wahnsinnig spannend und soooo toll.

        Ganz liebe Grüsse

        Elke aus dem Hohenlohekreis

  2. Wow! So inspirierend!
    Doch ein paar Fragen habe ich dennoch, vielleicht magst du die mit beantworten.
    Wie sieht es mit sozialen Kontakten aus bei euch? Für euch aber auch eure Kinder? Wie ist es zb mit der schule später? Muss euer Kind dann weit fahren um seine Freunde zu besuchen?
    Uns schwebt so etwas auch vor allerdings möchte ich bzgl Schul Auswahl nicht eingeschränkt sein bzw weiß ich nicht ob ich mein Kind überhaupt in die Schule geben möchte und daher ist auswandern halt auch ne Option aber wenn man sich mühevoll alles aufbaut, möchte man ja auch nicht unbedingt wieder weg.
    Kann man euch mal besuchen? 🙂
    LG

    1. Hallo Hannah,
      klar beantworte ich dir deine Fragen! Mein Sohn geht in einen wunderschönen Waldkindergarten. Natürlich ist ein Auto ein absolutes muss. Mit der Schulauswahl kann man es hier eigentlich vergessen. Uns schwebt auch nicht vor ewig in Deutschland zu bleiben, da wir unser Haus nur mieten sind wir immer darauf eingestellt eines Tages umzuziehen, egal was wir hier gebaut haben. Das Wichtige ist so errichtet, dass es schnell eingepackt und woanders wieder aufgebaut werden kann (Weidenzäune, Gewächshaus, Ställe). Flexibilität ist mir sehr wichtig trotz Bauernhof, denn ich bin ein Reise-Junkie. Eventuell gibt es einen Tag der offenen Tür im Sommer, aber da es unser Privatgarten ist, weiß ich noch nicht wie der das mit hunderten von Besuchern überstehen soll. 😉 LG

      1. Das ist ja toll dass es dort einen Kindergarten gibt. Ich kann mir vorstellen dass die Suche nicht einfach war. Ich habe bislang nichts finden können, da wir eine gewisse Nähe zu unseren Unis brauchen. Wir zahlen hier recht wenig Miete und müssten auf dem Land sogar mehr zahlen da wir dann ein auto brauchen… Mit unserem Schrebergarten sind wir zumindest in der Lage etwas anzubauen aber ich hätte auch gerne Tiere 🙂 und einen Hof mit vielen lieben anderen Familien.

        Das mit dem tdot klingt gut, ich würde euch gerne besuchen 🙂

      2. Hallo
        Ich würde mir auch gerne so einen alten Bauernhof auf dem Land mieten.
        Aber leider habe ich keine richtigen Internetseiten dafür gefunden.
        Wo haben Sie danach gesucht?
        Vielleicht können Sie mir einen Tipp geben.
        Ich habe nämlich das Stadtleben satt.
        Ich will lieber Ruhe und die Natur.
        Ich würde mich sehr freuen wenn Sie mir helfen könnten.

  3. Hallo Nicole, ist schon etwas „unfair“, einen Block zu schreiben, der so mit dem Leser „umgeht“. Was ich meine? Na das Lesen hier hat mich fast eine ganze Nacht gekostet:). Es hat mich so gepackt, daß ich gar nicht das Verrinnen der Zeit bemerkte. War nur verwundert, als es langsam hell wurde. Hab mich dann erst mal ins Bett „geschleppt“. Nun, einige Tage sind seither vergangen, das Kompliment wollte aber pardout nicht bei mir bleiben, nun, da du es liest, ist es angekommen. Danke, dein Block hat mich sehr berührt und gepackt. Ungefähr so. wie jemand da sitzt und mir meine umgesetzten Träume erzählt. Die vermutete Landschaft ist wohl Nordost Brandenburg bis MeckPomm. Mir nicht ganz unbekannt,da ich bis 1990 auf Usedom lebte. Vielleicht ist die Frage erlaubt, über welche Quellen man an solche o.ä. Objekte zum Mieten oder kaufen erfährt, meine Internetrecherchen waren dahingehend eher dürftig. Es ist Erntezeit und viel zu tun. Vielleicht findet sich aber doch ein Moment der Ruhe für eine kleine Reaktion. Gern wünsche ich noch weiter eine glückliche Zeit und grüße ganz herzlich, Dietmar.

    1. Hallo Dietmar,
      ganz lieben Dank für deinen wundervollen Kommentar. Entschuldige, dass ich dich um deinen Schlaf gebracht haben 😉 . Über das Internet ist es heutzutage fast unmöglich an solche Objekte zu kommen. Der beste Tipp den ich geben kann ist, einfach mal für einen ganzen Tag raus zufahren und nach leerstehenden Häusern ausschau zu halten oder die Menschen vor Ort fragen. Die meisten haben keinen Geld für einen Makler oder kennen sich mit dem Internet nicht aus. Fragen kostet nichts und die Chancen stehen immer 50/50 für eine Absage oder eine Zusage. So bekommt man die besten Angebote.
      Sei ganz lieb gegrüßt!
      Nicole

  4. Hallo 🙂
    Mein Freund und ich sind gerade dabei einen ähnlichen Schritt zu wagen. Wir haben die Aussicht auf ein ackergrundstück nahe Potsdam und werden dort bio-vegan gemüse anbauen. (Erfahrung von anbau haben wir keine). Ich selbst bin Student und auch bei meinem Freund sind finanzielle Mittel begrenzt. Trotzdem kommt für uns kein anderes Leben mehr in frage als auf dem Land. Ein Haus kaufen könnte ich mir allerdings wirklich nicht vorstellen, da ich was den Ort angeht gerne flexibel bleiben möchte.
    Viele Grüße aus Berlin
    Judith

  5. Liebe Nicole,
    ich wollte auf Deinen neuen Blog antworten, fand aber kein Komentarfeld..
    Meine Eltern haben einen Bauernhof, der mittlerweile noch ein Resthof ist und zum Teil verpachtet. Du schreibst, Ihr habt 1 Hektar Weide, bei uns wären es ca. 2,5. Reicht das aus für die Tiere? Kommt mir so wenig vor. Ich würde gerne 2-3 Ponies und Pferde halten.
    Darüber hinaus wollte ich wissen, wie das mit der Kläranlage funktioniert. Bei meinen Eltern ist eine Abwassergrube, die regelmäßig geleert werden muss. Ist ok, allerdings gibt es regelmäßig Anfragen vom Landkreis, die wollen das nicht mehr genehmigen und einen Kanalanschluss auferlegen.
    Ich frage, weil ich davon träume, mit meiner Familie wieder auf’s Land zu ziehen. Ich vermisse den Platz, die Tiere und die Natur. Mir schwebt ein Mehrgenerationen Haus vor. Nur mein Mann muss noch überzeugt werden. Mit Deinem Blog motivierst Du mich total!!! Vielen Dank dafür.

    1. Hallo Sabine,
      unsere Freunde haben eine Kläranlage von http://biorock.de/ und sind damit voll zufrieden. Erkundige dich bei deinem Landkreis, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, dann weißt du was du benötigst. Wir haben nicht viele Tiere und 1 Hektar ist für unsere paar Schafe und Ziegen völlig genug, wir sind ja nur eine Hobbyfarm. 2,5 Hektar (25000qm) sind für 2-3 Ponys ausreichend, aber auch noch für Pferde würde ich nicht empfehlen. Dazu brauchen Pferde viel Futter und auch nicht jedes Heu kann man verwenden, da bräuchtest du auch eine gute Quelle. Aber ich muss dir sagen, dass ich mich mit Pferden nicht gut auskenne, denn ich habe noch nie selber welche gehalten. Frage bei Menschen nach, die schon selber Pferde gehalten und nicht nur eine Box gemietet haben, so jemand kann dir besser weiterhelfen als ich. Tut mir Leid, trotzdem hoffe ich dir etwas weitergeholfen zu haben. Ganz liebe Grüße an euch!!!

  6. Hallo,Eure Idee macht Mut darf ich Euch fragen wo das ist?
    Ich habe verschiedene Tiere und wäre an einem Mietkauf und einem Bauerngehöft vieleicht auch außerhalb interessiert.Mein Exfreund hat sich umorientiert und von mir getrennt und da ich nur ein kleines Buget habe wäre so ein Gehöft die Lösung für mich.Leider habe ich in meinem Leben zu sehr auf Ehrlichkeit gesetzt weshalb ich aus unserem Mietkaufobjekt jetzt mit Null rausgehe(steht alles auf meinen Ex-Freund).Lg Marietta

    1. Hallo Marietta,
      das tut mir Leid zu hören. Mietkauf Objekte sind schwer zu bekommen, vielleicht wäre auch Mieten etwas für dich. In der Prignitz gibt es viele leerstehende Objekte. Versuche es auch bei Agrargenossenschaften, denn die vermieten günstig ganze Bauernhöfe und manchmal hat man dazu noch eine Kaufoption. Einfach mal alle ab telefonieren, das erhöht die Chancen. Ansonsten wünsche ich dir alles Liebe und Gute, bleib stark!
      Lg Nicole

  7. Hallo Nicole
    Seit ein paar Monate, folge Ich auf Insta (@wurzel_speck), und habe mir erst jetzt die Zeit genommen deine Website durch zu schauen.
    Meine Partnerin u Ich wohnen in Berlin – waren das letzte Jahr mit unseren 2 dogs ‚Nomadisch‘ unterwegs im Minivan. Ohne Kohle sind wir zoegernd zuruck gekommen um bisschen zu arbeiten, und den nächsten Plan zu schaffen. Seit dem spiele Ich ständig mit dem Gedanke wo, was, wie weg zu ziehen zum Land um endlich – für immer! – von der Grossstadt weg zu kommen. Danke für die vielen Tips von euren Erfahrungen. Es inspiriert auf neu, dass wir was ähnliches schaffen könnten…
    Selber habe Ich Erfahrung in Permakultur, allerdings ist es ganz was anderes hier in Europa selbstversorgerisch zu sein als zu Hause in Australien.
    Falls es dieses Jahr wieder ein Open Haus bei euch gibt im Sommer wurden wir sehr gerne besuchen.
    Lg Michelle

    1. Sehr cool! Vielleicht findet ihr ja ein schönes Plätzchen, wenn ihr mal bei einigen Agrargenossenschaften anruft und fragt, ob die Objekte zu vermieten haben, denn die haben früher alle Bauernhöfe aufgekauft. Nur mal so als kleinen Insider-Tipp. 😉
      Liebe Grüße
      Nicole

  8. Hallo, Ich habe gerade deinen traumhaften Beitrag gelesen, du sprichst mir aus der Seele , wir sind auch aus einem Wohnbau mit 50 Wohnungen und Rundum nur Betonhäuser weggezogen und sind in das nächste Dorf nahe der Stadtgrenzen zu Wien gezogen, das war der beste schritt den wir gemacht haben in den letzten Jahren Wir haben lange gesucht und dann plötzlich vor dem ersten Lockdown hat sich etwas aufgetan und wir durften rausziehen jetzt mieten wir ein Obergeschoß von einem Haus mit überschaubarem Garten, mit den 3 Kindern war das beste was wir machen konnten ,denn eingesperrt sein in der Wohnung wäre schlimm gewesen ,vor allem für meinen Mann der vom Land kommt und für mich in die Stadt gezogen ist und nie so richtig glücklich war an diesem Ort in der Stadt .Ich bin jetzt 33 und genieße es wenn ich von der Arbeit heim fahre abzuschalten wenn ich bei den Feldern vorbei fahre, das ist wie als wenn ich von der Arbeit in den Urlaub fahre. Damals als ich mein erstes Kind bekam Anfang 20 hätte ich mir das nicht vorstellen können ,ich war gerne unter Menschen in der Stadt aber heute ist das anders….. mich hat dein Beitrag sehr inspiriert, da wir gerne auch weiter hinaus wollen, und ich noch etwas gezögert habe wegen den Kindern und den Schulen wie schon oben in den Kommentaren erwähnt wurde, aber wie du sagst es ist nur eine frage der Perspektive und Einstellung. Danke für deinen berührenden Text !
    Liebe Grüße Nina

    1. Liebe Nina,
      du sprichst mir aus der Seele.
      Ich bin in diesen Zeiten noch dankbarer für meine vergangenen Entscheidungen und denke fest an alle die sich noch nicht getraut haben ihrem Herzen zu folgen.

      Liebe Grüße und vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung.

      Nicole

  9. Liebe Nicole,

    danke – für das Mut-Machen auf dieser Seite. Große Sehnsucht nach dem Leben auf dem Lande, behindertes Kind, keine Rücklagen, die auch in der nächsten Zeit nicht angespart werden können – und dennoch das Gefühl, es ist möglich, auf einem Hof mit wenigen eigenen Tieren zu leben. Seit einigen Monaten auf der Suche, schon fast am resignieren – da komme ich auf Deine Seite. Vielen Dank!

    Liebe Grüße, Daniela

  10. Wow …ich freue mich sehr für euch und hoffe das ich einst auch so tolle Zeilen schreiben kann . Ich wünsche euch alles Gute und eine schöne Zeit. Gaaanz liebe Grüße

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