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Human Nest Bauanleitung

Bauanleitung Human Nest

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Was ist ein Human Nest?

Es uns Zuhause gemütlich zu machen ist momentan wichtiger als jemals zuvor. Um den Garten auch für meine Kinder spannend zu gestalten, baute ich im letzten Jahr ein Human Nest, ein Vogelnest in Menschengröße. Heute zeige ich Dir, wie Du Dir und für Deine Kinder ein menschengroßes Nest baust, das der ideale Rückzugsort ist, um ein gutes Gartenbuch zu genießen oder ein Mittagsschläfchen zu halten.

Viel findet man nicht über das Human Nest im Internet. Es ist ein Internet-Phänomen, das ein mir unbekannter Künstler kreierte. Ich wurde damals auf ein Festival dazu inspiriert, auf dem Freunde abstrakte Skulpturen aus Naturmaterialien bauten. Ich kannte Bilder von exotischen Urlaubszielen, die ganze Pavillons aus Holz, Palmenblätter und Schilf zeigten. Auch ich wollte eine Lounge bauen, die anders ist als was man üblicherweise sieht und so entstand mein eigener Bauplan zu einem Human NestUnser Hof ist noch recht kahl. 

Es gibt kaum Astschnitt, da die Bäume erst kurz nach unseren Umzug gepflanzt wurden und keine zwei Jahre alt sind. Vor unseren Bauernhaus säumen sich vier Lindenbäume, die, von der Gemeinde aus, jedes Jahr geschnitten werden müssen. Im späten Herbst schneiden wir die Äste und geben sie an die Ziegen und Schafe weiter, die sich über die Blätter freuen und die Äste feinsäuberlich abfressen. Ich bin kein Freund von unnötigen Astschnitt, deshalb habe ich mich gefreut endlich eine sinnvolle Verwendung dafür zu finden.

Welche Materialien sind geeignet?

Ideal ist, was Du hast und was keine Allergien oder Juckreiz bei Dir auslöst. Auch Dornen oder Nadeln solltest Du vermeiden, schließlich möchtest Du darin sitzen.

So baust Du ein Human Nest

Kurzfassung: Wir bilden ein Grundgerüst aus drei Pfeiler und füllen die leeren Flächen mit Äste und Trockenschnitt auf bis wir ein Vogelnest formen.

Das benötigst Du:

-einen Spaten
-eine Astschere
-mindestens 10 Meter Juteseil/Hanfseil
-3 stabile Pfeiler aus Holz, ca 1,50 Meter hoch
-Viele Äste oder/und Schilf bzw. Schnittmaterial aus vertrockneten Pflanzen

1 Das Grundgerüst

Grabe die drei Pfeiler in einer Dreiecksformation und mit einem Abstand von ungefähr 1,20 Meter zueinander, 35 Zentimeter tief in den Boden ein. Die drei Pfeiler bestimmen, wie breit und wie tief das Human Nest wird. Natürlich kannst Du Dein Human Nest größer machen, als hier angegeben. Beachte nur, dass Du dann mehr Pfeiler benötigst damit das Vogelnest nicht instabil wird und in sich zusammenfällt. Danach wickelst Du mit dem Juteseil 4 x  20 Zentimeter dicke Pakete aus Äste zusammen, die Du kurz vor dem Ende wiederum mit Äste erweiterst. Sobald diese geschnürten Pakete eine Länge von 2,5-3 Meter erreichen sind sie fertig.

Drei Pakete befestigst Du an den drei Pfeilern und schnürst sie oben an der Spitze zusammen. Ein Paket benötigen wir für den Eingang, aber dazu im zweiten Teil mehr. Nun hast Du eine Art Pavillon oder Pyramide. Dein Grundgerüst ist fertig.

2 Das Human Nest Form geben

Auf dem Grundgerüst bauen wir nun auf und füllen drei Seiten mit langen Ästen und Stöcker. Eine Seite bleibt offen. Das wird unser Eingang. Befestige die Äste zwischen zwei Astpakete und staple sie bis nach oben hin auf. Stecke und fülle die offenen Stellen mit Äste und anderen Trockenmaterialien, bis sich die Struktur von alleine hält. Falls Dir die Äste immer wieder herausfallen, kannst Du auch ein Gerüst mit Draht abzäunen, das Deine Äste und Dein Trockenschnitt stützt. Entferne es jedoch, sobald sich dein Gerüst von alleine stützt. Ich versuche ausschließlich nur mit Naturmaterialien zu arbeiten, da sie sich im Laufe der Zeit zersetzen und den Weg auf meinen Kompost finden. Den Draht zu separieren wäre ein umständliches und zeitaufwendiges Unterfangen. In diesem Schritt ist Geduld gefragt, denn wie ein Vogel beim Nestbau, baust Du die Materialien aufeinander auf, bis Dein Human Nest wind- und blickdicht wird. Das letzte und vierte Paket aus Ästen, das Du zu Anfang geschnürt hast, befestigst Du mit der Schnur an den anderen Paketen, so als ob Du ein O damit beschreibst. Die Enden bindest Du zusammen. Falls Dein Eingang zu klein ist, erweitere ihn, indem Du das Paket erweiterst. Danach kannst Du die letzte offenen Stellen auffüllen und Dein Human Nest beenden.

 Mit einem großen Kissen wird Dein Human Nest zu einer geheimen Lounge und lässt sich als Rückzugsort für ein Nickerchen oder zum lesen benutzen. Meine Kinder und ich lieben unser Human Nest, man fühlt sich sicher und vor Blicken geschützt. Solch ein Nest gibt einen ein sicheres und wohl behütetes Gefühl. Ich bessere es jedes Jahr mit neuen Materialien aus, verändere seine Form oder ergänze es mit neuen natürlichen Skulpturen. So haben meine Äste und trockene Materialien eine neue Funktion neben Häckselgut und selbst gebaute Rankgitter.

Würdest Du Dir ein Human Nest im Garten bauen?

Teile deine Erfahrungen und Fragen in den Kommentaren mit uns!

10 Antworten

  1. Danke für die Super Idee! Sieht wunderschön aus.
    Leider habe ich die Äste vom Heckenschnitt bereits gehäckselt. Werde dies nächstes Jahr einplanen.

    Beste Gesundheit wünscht Ihnen Tsering

  2. Sieht toll aus und sehr gemütlich – aber ich stolpere darüber, daß Ihr die Linden JEDES JAHR schneiden sollt!? Damit bringt man die auf Dauer um, das hält kein Baum aus, nach allem, was ich bisher je gelesen und gelernt habe!
    Vielleicht mal mit einem Baumpfleger ins Vernehmen setzen und bei der Gemeinde nachhaken!?

    1. Hallo Fjonka,
      ja das mit den Linden macht mich auch rasend. Das Ordnungsamt ist da streng und überwacht genau. „Das wird seit Jahrzehnten so gemacht, also bleibt das auch so!“ Die selbe Einstellung, die die Welt zu Grunde richtet und die Natur absterben lässt.
      Liebe Grüße an dich
      Nicole

  3. Hallo Nicole, das ist wieder mal ein toller Tipp von Dir!
    Ich kann mir noch nicht genau vorstellen, wie ich die Zwischenräume stabil füllen soll mit Ästen, aber das werde ich dann in der Bauphase heraus finden!
    Ich habe jedes Jahr Mengen an Astschnitten, die sich dann stapeln, weil ich den lauten Häcksler so hasse! 😉
    Mit Deiner Methode kann ich sie nun endlich nutzen und schön „stapeln“.
    Nun freue ich mich sogar auf die sonst nur lästigen, langen Austriebe der Hasel, Weiden und Schneebälle! 😀

    Ich überlege auch schon länger an schönen Schutzhütten (Regen, Sonne, Habicht) für die Hühner, da sind solche Nester in kleiner und mit mehr Ausgängen bestimmt auch sehr geeignet und wunderschön anzusehen. (Hoffentlich kommen die Hühner dann abends noch in den Stall!)

    VLG und mach weiter so, ich lasse mich schon seit längerem gerne von Dir inspirieren!
    Kirsten

    1. Vielen Dank, Kirsten.
      Das mit dem Hühnerunterstand ist eine tolle Idee. Die werde ich vielleicht klauen. 😉
      Liebe Grüße
      Nicole

  4. Guten Abend!
    Das ist wirklich ein wunderbares Projekt! Erinnert mich eher an einen Eichhörnchenkobel, als ein Nest – aber egal: Sieht supergemütlich aus!
    Wir selbst werden bald ebenfalls viel Astschnitt haben, da wir einen ziemlich verwilderten alten Obstgarten etwas aufräumen möchten … Jetzt weiß ich auch schon was wir damit machen 🙂 Danke für die Inspiration!
    Alles Gute für Euch.
    Claudia

  5. Tja, schade, solche Einstellungen 🙁
    Da heißt es dann „sich anlegen“ oder „hinnehmen“, und ich entscheide mich bei sowas auch meist für letzteres…. das Leben ist schon aufreibend genug.

    1. Ja, das stimmt.
      Ich bin da auch meist für letzteres, aber mein Mann, der ist Immer für Nummer eins. Mal sehen… 😉
      Liebe Grüße
      Nicole

  6. Liebe Nicole, ich hab soeben deine Webseite gefunden und bin sicher, dass ich unendlich viele Inspirationen hier finden werde. Wir haben ein verwilderten Grundstück auszuräumen und werden bestimmt genug Äste haben, um ein menschengroßes Nest zu bauen. Ich bin gespannt ob auch Spinnen oder Insekten da einziehen wollen, was ist deine Erfahrung bis jetzt?

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